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Gute Woche!

Beginnen wir mit den erfreulichen Dingen. Am Mittwoch ist der Birnbaum Verlag bei uns zu Gast mit der Autorin Anette Lang. Diese wird musikalisch unterstützt von Harald Lorre. Kommt vorbei, der Eintritt ist frei. Los geht’s 20 Uhr.

Der, meines Erachtens, sehr interessante „Empathy“-Abend am vergangenen Freitag ist auf der mir bisher unbekannten Website artiberlin.de besprochen worden.
Zu meinem Bedauern scheint der Rezensent leider nicht den Ansatz der Veranstaltung verstanden zu haben und erzählt folgend arg verkürzend mit überheblichen Wertungen („Alles … entzog sich sogartig dem Verständnis der Anwesenden …“). Sorry, meinem Verständnis entzog sich nichts an diesem Abend.
Bereits das dort veröffentlichte, graue Bild vom Abend fängt sehr passend die Stimmung während des Gesprächs ein. Alle schauen traurig drein. Wer dabei war, weiß ja, dass alle sofort nach dem Schnappschuss losheulten.

Vielen Dank, Eric Fraunholz, für diese über weite Strecken überflüssige Besprechung. Schon der erste Satz des Beitrags lässt Schwieriges ahnen. „Weder die Veranstalter, noch die etwa 30 Besucher wussten …“. Die Veranstalter waren beide weiblich und auch die Besucher setzten sich nach meiner Auge-Hirn-Verarbeitung aus Besuchern und Besucherinnen zusammen, erfreulicherweise recht ausgeglichen.
Eine weitere Auseinandersetzung möchte ich mir hier gern ersparen, es wäre die Zeit nicht wert. Wenn ausschließlich in der männlichen Form geschrieben wird, ist es vermutlich überflüssig u.a. zu erwähnen, dass es am Abend keine Moderation geben sollte.

So ist es eben mit der Empathie. Einlassen bedeutet, sich von egozentriertem Sehen auch mal (phasenweise) verabschieden zu können. Gelingt halt nicht immer allen.

Eine gute Woche!

 

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  1. Miteinander erfahren – Eintritt frei!

    Ich kann die Frustration vom Kapitaldruckhost verstehen, mir aber auch vorstellen, warum nicht jede/r einen Zugang zu solch einem Veranstaltungsformat findet. Vielleicht aus Macht der Gewohnheit. Manchmal gehe ich aus einer Veranstaltung heraus, wie ich hineingegangen bin. Manchmal nehme ich etwas mit – Neue Gedanken. Seltener Erfahrungen.
    Für mich hielt der Abend ein komplexes Angebot an Möglichkeiten bereit, die wohl durchdacht und nuanciert von den Veranstalterinnen präsentiert wurden. Die BesucherInnen wurden von den zwei Gastgeberinnen ausdrücklich nicht als Moderatorinnen, willkommen geheißen; und das machte die Besonderheit des Abends aus. Ein offener Rahmen* ohne kontrollierende Maßgaben.
    Nach einer kurzen Einleitung wurde zu einem liebevoll bereiteten Buffet geladen, was die unterschiedlichsten Vorlieben für Nahrungsmittelherkunft und Geschmäcker berücksichtigte. Herzhafte Sandwiches, Brotaufstrich, veganes Sushi und süße Blätterteigtaschen. Den dezent angebrachten „Preisschildchen“ konnte man freiwillig einen Beitrag zollen, der danach über http://www.betterplace.org in das neue Gefährt einer kambodschanischen Mopedtaxifahrerin investiert wird. Es gab Physalis, Trauben und Salzstangen für alle.
    Der Einstieg ins Thema verlief wie von selbst. Beim Austausch, über die im Raum angebrachten Zitate zur Empathie, ergab sich während des Essens ein erstes Miteinander. Darum sollte es angekündigter Weise an diesem Abend gehen – um ein gemeinsames Erleben und Nachdenken ohne vorausgesetzte Expertise. Wenn es auch bei anderen Veranstaltungen so üblich ist, ich erwartete keinen Vortrag, keine Definition und war sehr angetan von der Offenheit, die allen einen eigenen Zugang ermöglichte.
    Ob zuhörend oder laut denkend Erklärungen (ver)suchend und anbietend. Stets wurde interessiert und mit Höflichkeit auf vorangegangene Wortbeiträge eingegangen. Diejenigen, die sich am Gespräch beteiligten – was fast alle waren – schienen einen gemeinsamen Faden zu spinnen, an dem sie sich langsam, (mit) dem eigenen Empfinden für Empathie annäherten. Sich einfühlen. Ist Empathie. Ich habe das Alles sehr genossen und bin dankbar und erfreut, dass die Veranstalterinnen zur empathischen Erfahrung eingeladen haben. Der kleine Reader zum Abend erinnert mich daran.

    * Der offene Rahmen – klingt paradox, doch im Rahmen ethischer Grundlagen, sehr erstrebenswert. Weil er dort eigene Erfahrungen ermöglicht, wo sonst über Vorgedachtes nachgedacht wird.