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Bald: Findings – Phonographie Diskurse #3

Die Reihe der Phonografie Diskurse geht weiter. Am 13. Juli widmen sich Patrick Franke und Chris Weinheimer dem Rauschen.

Rauschen ist Bestandteil jeder technischen Aufnahme. Mit diesem Begriff wird in der Informationstheorie das nicht Verwertbare, nicht zur Information Gehörige bezeichnet. Aber lässt sich dieses allgegenwärtige „Geräusch“ so einfach in die Bedeutungslosigkeit verweisen?

Der Begriff Lärm dagegen (vom italienischen all’arme) steht ursprünglich für etwas höchst bedeutsames, „alarmierendes“, das alle anderen Klänge überlagern soll. Gleichzeitig dient der Begriff oft zur Kennzeichnung unverständlicher Klänge.

Zwischen diesen Polen bewegt sich die Untersuchung eines Phänomens, das man auch als akustischen Abfall bezeichnen könnte. Welt ist ohne Klang, ohne Geräusch nicht denkbar. Die technischen Geräusche haben inzwischen nahezu die ganze Welt erobert. Kein Ort ohne Autos, ohne Fluglärm, den Sound von Generatoren oder Klimaanlagen.

Die Futuristen haben den Reiz des Lärms kompositorisch entdeckt und gefeiert. Cage hat die Gleichberechtigung aller Klänge thematisiert und von dort ausgehend seinen Weg in die Stille genommen. Die Phonographie hat Klänge technisch verfügbar gemacht. Die analoge Klangsynthese kann Rauschen generieren. Die digitale Technologie kann es eliminieren. Die Ökologie muss sich mit dem Gedanken anfreunden, dass der technische Lärm zu unserer natürlichen Umgebung gehört.

Was ist es? Noise, „nausea“ – eine Krankheit? Oder der unhierarchische Rausch sämtlicher Frequenzen in gleicher Lautstärke?

Patrick Franke und Chris Weinheimer wollen dieser Frage anhand von Klangbeispielen und Exkursen in die Kulturgeschichte nachgehen.

Findings – Phonographie Diskurse
Ausgabe #3 – NOISE: Lärm – Rauschen
von und mit:
Patrick Franke & Chris Weinheimer

Ort: Kapitaldruck
Beginn: 20:15 Uhr
Termin: Mo. – 13. Juli 2015

 

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