Kapitaldruck

Ermüdungsrisse im Gebäude

Fr. – 02.08.13 – 19.00 Uhr – Kapitaldruck

Klassen, Kämpfe & Revolte  (Teil 3):
Ermüdungsrisse im Gebäude

Gesprächsrunde mit Karl Rauschenbach

Es brodelt in Europa. Trotz scheinbarer Alternativlosigkeit zum gegenwärtigen Zustand rumort es seit wenigen Jahren wieder recht heftig und länderübergreifend, gewinnt der Begriff „Demokratiekrise“ an realer Bedeutung. Ob Frankreich, Griechenland, Großbritannien oder jüngst in der Türkei – allgemeine Unruhe bestimmt das Geschehen und lässt vereinzelt auf ein mögliches Anderes hoffen, wenngleich länderspezifische Erscheinungen zu beachten sind.

Die Hoffnung trübt jedoch die Realität. Die Wahl zwischen friedlich-naivem Protestcamp oder ziellosem Riot lässt bislang jedes Aufbegehren in temporäre Situationen oder, schlimmer noch, in einer Stärkung des staatlichen Garanten verkommen. Letzterer schmückt sich hierbei als Realisator weniger Forderungen und letztlich einzig annehmbare Instanz.

Obgleich in Vorstadtunruhen, Studentenprotesten und Arbeiterstreiks bereits eine Tendenz zur Unterbrechung aktueller Ordnung sichtbar wird, so sehr fehlt es am direkten Eingriff in die Produktionssphäre und mithin an Ideen der Organisation freier Produktion.

Eine wahre Umgestaltung des Alltagslebens bleibt somit obsolet. Neue Formen der Kollektivität müssen erprobt, sowie alte stereotype Verhaltensmuster infrage gestellt werden, um eine wirkliche Gefahr für die herrschenden Verhältnisse darzustellen. Die Negation muss selbst negiert werden, um konstruktiv zu werden.

Es spricht und sucht die Diskussion Karl Rauschenbach, Herausgeber von „Wenn die Toten erwachen“ (Laika Verlag, 2012).

Ausgangspunkt der Diskussion wird der Beitrag „Ermüdungsrisse im Gebäude – Über einige Protest- und Aufstandserscheinungen der Jahre 2005 bis 2011“ sein.

Dritte und letzte Veranstaltung innerhalb der Reihe „Klassen, Kämpfe und Revolte“ mit kurzem Input durch Karl Rauschenbach und anschließender Gesprächsrunde.

Dank für den Text an Yoli.

Eintritt frei / Spende fein