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Der Rote Faden – SED-Parteigeschichte und Zensur in der DDR

Am Dienstag, 9. Juli 2013 um 20.00 Uhr laden wir ein zum Gespräch mit Siegfried Lokatis über sein Buch „Der rote Faden“.

Siegfried Lokatis: "Der rote Faden"

Hatte das Politbüro nichts Besseres zu tun, als über die Redaktion der Briefe Thälmanns zu beraten? Was stand dahinter, wenn Otto Grotewohls fünfbändige Geburtstagsausgabe an einer einzigen Fußnote scheiterte, und weshalb schmolz die Pieck-Ausgabe von fünfzehn Bänden auf sechs zusammen? Welche Geheimnisse verbargen sich hinter dem Streit um den richtigen „Charakter der Novemberrevolution“, was durfte man wann über Stalins „Personenkult“ schreiben, und warum lautete die einzig richtige Reihenfolge „Karl und Rosa“? Im ideologischen Kernbereich der SED konnte jedes falsche Komma ein politischer Fehler sein und ein gestrichener Name einen Kurswechsel andeuten.

Siegfried Lokatis, Professor am Institut Leipziger Buchwissenschaft der Universität, führt mit seinem Buch „Der rote Faden“ in ein untergegangenes Diskurs-Labyrinth, in dem parteigeschichtliche Texte sehr ernst genommen wurden. Im Gespräch mit ihm wird vielleicht manch politische Entwicklung in der DDR verständlicher.

Professor Dr. Lokatis folgte 2006 dem Ruf an die Universität Leipzig, nachdem er 2004 an der Universität Potsdam in Neuere Geschichte habilitierte. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Verlags- und Buchhandelsgeschichte der DDR und des Dritten Reichs.

Ort: Kapitaldruck
Eintritt frei

 

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