|   Leben eben
  |  Kommentare ausgeschaltet

Morgen Abend: Paule Hammer – Weltenzyklopädie

Der Lubok Verlag lädt am Samstag ab 19 Uhr anlässlich des Erscheinens von Paule Hammers Künstlerbuch „Weltenzyklopädie“ in seine Räume in der Paul-Gruner-Straße 64 ein.

Francis Hunger, ein befreundeter Künstler von uns, hat sich mit der „Weltenzyklopädie“ beschäftigt. Im Folgenden lest ihr seinen Gastbeitrag. Danke Francis.

Seit einiger Zeit arbeitet Paule Hammer daran, den Weg vom Maler zum Ex-Maler zu gehen. In den letzten Jahren tauchten in seinen Bildern zunehmend Texte auf: Überlegungen, Träume, Gelesenes. Es war nur logisch, diese der Form einer Sammlung zu unterwerfen, die nun als Weltenzyklopädie Teil 1 (2007-2011) auf 200 Buchseiten vorliegt.

Du musst Dich als Leser um die Enzyklopädie bemühen, sie bemüht sich nicht um Dich. Sie ist zwar formal in verschiedene Abschnitte unterteilt, z.B. zweitens „Mutter, Echnaton, Ödipus, Jesus – Übersicht –
Kunst – Dracula, Bin Laden – Forderungen – Das Tier und wir“, aber keineswegs auf Zugänglichkeit getrimmt. Sie ist ein guter Begleiter, also ein Buch das man nicht durchliest, sondern immer mal wieder.

Visuell eindringlich ist die fortwährende Verknüpfung von Text und collagiertem Bild. Der Text ist häufig mit Kugelschreiber, und immer per Hand ausgeführt, er schlingert und schlingt sich um die Collagen oder um gemalte Formen. Dabei ist Paule Hammer der festen Überzeugung, dass kein Quadratmillimeter des Blattes der Leere zu überlassen sei: Alles muss gefüllt sein, Paule Hammer gibt keine Ruhe.

Die Bilder entstammen dem popkulturellen Bildgedächtnis, aus Zeitschriften ausgeschnitten oder aus Büchern kopiert. Hammer gelingt in den Collagen und Übermalungen eine Unternehmung, die nur in einer künstlerischen Enzyklopädie gelingen kann – die visuelle Bewusstwerdung individueller und gesellschaftlicher Traumata. / © Francis Hunger

Paule Hammers „Weltenzyklopädie – Band 1“ ist im Laden erhältlich und kostet 29 Euro.

Die Kommentarfunktion für diesen Artikel ist geschlossen