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Rückschau – livelyrix Sommerfestival

Einer kurzer Blick zurück auf Samstag und Sonntag soll noch sein. Die Veranstaltung hat es verdient.

Am Samstag trug Frank Klötgen eindrucksvoll seine Gedichte vor. Als Teil der Band Marilyn’s Army folgte eine rockmusikalische Einlage und nach einem Umbau der Bühne las im Anschluss Tino Hanekamp aus seinem „So was von da“. Vielleicht erfüllte das Programm zu wenig Slamerwartungen, vielleicht war auch nur der ewige Regen dafür verantwortlich, dass am zweiten Tag das Publikum nicht allzu zahlreich erschien. Der Stimmung tat das keinen Abbruch.

Frank Klötgen, Tino Hanekamp

Tino Hanekamps Lesung war glücklicherweise auch keine dieser langweiligen Wasser-/Weinglas-Lesungen. Kleine Soundeinspielungen von Scott Walker oder Leonard Cohen waren zu hören. Wäre jemand eingenickt, eine Klingel hätte ihn wieder zurück in die Distillery gebracht oder später der Wodka.

Und auch wenn Hanekamps Vortrag am Beginn leicht genervt und angestrengt klang, steigerte er sich später in seinen Text hinein und überzeugte. Keine Ahnung, wie seine Abende bisher verliefen, aber an diesem Abend hatte er, wie er selbst gleich zu Beginn bemerkte, stark mit sich selbst zu kämpfen, den Abend durchzuhalten. Glücklicherweise hat er.

Grundsympathisch erschien sein selbstverständlicher Umgang mit der eigenen DDR Vergangenheit, die auch kurz im Gebrauch des selten anzutreffenden Wortgebrauchs der ‚Werktätigen‘ aufblitzte. Sein Gespür für Dramaturgie und Rhythmus im Text zeigte deutliche Musikaffinität.

Insgesamt schöner Abend.

Der Sonntag blieb leider verregnet wie der Vortag. Doch ungeachtet dessen erschienen diesmal mehr Gäste.

Der musikalische Auftakt durch die Band ‚relativ hübsch‘ riss mich nicht unbedingt mit, anyway. Die vier Slammer Julius Fischer, Tilman Birr, Volker Strübing und Sebastian 23 standen diesmal nicht im Wettstreit und gaben doch alles. Es wurde wieder ein unterhaltsamer Abend mit vielen Lachern während der zwei Runden. Kurz wollte eine an der Decke hängende und sich im Laufweg befindende Box Moderator Christian Meyer ausknocken. Glücklicherweise hat sie`s nicht geschafft.

Die „Amelie“-Nummer gab`s ähnlich auch am Sonntag von Tilman Birr.

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